Die Eisenbahnen. 79
Auch in China hat das Dampfroß seinen Einzug gehalten. Heute
läuft in Nordchina eine Eisenbahnlinie von Peking über Tientsin nach
Mukden zur transsibirischen Bahn, so daß nunmehr Europa und China, diese
beiden größten Menschenanhäufungen der Erde, in direkte Eisenbahnverbindung
gesetzt sind. Auch im deutschen Pachtgebiet Kiautschou dringt schon ein Schienen-
sträng bis Tsinanfu landeinwärts: die sog. Schantung-Eisenbahn. Im Betrieb
sind ferner die Linien Peking—hankau und Peking—pukou (Nanking gegen-
über). Die Mnnanbahn stellt die Verbindung des südwestlichen China mit den
indochinesischen Besitzungen der Franzosen her. Jedenfalls wird die Ausbreitung
des Eisenbahnwesens in China große Wirkungen haben, und zwar sowohl mit
Rücksicht auf Produktion, Handelspolitik und Güteraustausch als auch hinsichtlich
der Auswanderungs- und Arbeiterfrage.
In einer vor kurzem noch ungeahnten Weise wird der Bahnbau neuestens
auch in der Asiatischen Türkei betrieben, und zwar hauptsächlich durch deutschen
Unternehmungsgeist. Schon jetzt führt hier eine Linie von Haidar Pascha, s. von
Skutari, nach Angora und eine andere, noch wichtigere, über Konia nach Bul-
gurlu; sie soll im Interesse eines raschen Verkehrs mit Indien über Mosul und Bag-
dad nach dem Hafen Koweit am Persischen Meerbusen fortgeführt werden (Bag-
dad- oder Euphratbahn). Koweit wäre dann von London aus in 5, Bombay
in 9 Tagen (statt in 15) zu erreichen. Vollendet ist bereits die Linie Damaskus
—Mekka, die sog. Hedschasbahn, 1800 km.
Von sonstigen Bahnprojekten verdient noch Erwähnung die Fortführung der
Transkaspischen Bahn durch Zentralasien nach dem Tal des Jang-tse-kiang; sie
wird indes wohl erst in ferner Zukunft erfolgen.
Wichtigere asiatische Eisenbahnlinien.
Kleinasien und Syrien. Russisch-Jndien.
km Std km Std.
Krasnowodsk—andischan. . 1791 74
Haidar Pascha—bulgurlu . . 947 — Orenburg—taschkent . . . 1736 —
Beirut—damaskus.....147 11 Moskau—wladiwostok . . 6713 —
Jafa-Jerusalem..... 87 3 7, China
Damaskus-Mekka..... 1800 - Peking-Hankau . . . ' . 1209 36
Britisch-Jndien. Tsinanfu . . . 412 14
Berlm—pekmg..... — 14 Taae
Bombay—kalkutta..... 2250 60 Berlin-Tsingtau .... —17—22
4. Afrika.
Afrika ist lange am meisten zurückgeblieben. Verursacht wurde diese Erschei-
nung vor allem durch die Ungunst der physischen Verhältnisse. Ausgedehnte Gebiete
des Innern sind unwegsam, und außerdem steht einer nachhaltigen Ansiedlung
fremder Kulturvölker vielfach das ungesunde Klima entgegen; nimmt man noch
dazu den lange bestehenden Mangel an Lockmitteln des Verkehrs und die geringe
Rassenbegabung der Neger, so sind das Gründe genug wie für die niedrige
Kulturstufe des Erdteils überhaupt so auch für den bis in die jüngste Zeit so tiefen
Stand seines Eisenbahnwesens insbesondere.
6*
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Haidar_Pascha
Extrahierte Ortsnamen: China Nordchina Peking Europa China Nanking China China Asiatischen_Türkei Angora Indien Mosul Persischen_Meerbusen London Bombay Damaskus Zentralasien Kleinasien Syrien Russisch-Jndien China
Damaskus-Mekka Afrika Afrika
Tie geographische Lage des Deutschen Reiches. 5
vielbenutzte Schienenwege (Gotthard, Brenner, Tauernbahn, Semmering) haben
seinen verkehrshindernden Einfluß bedeutend gemindert. Die unmittelbare Nach-
barschaft der bedeutendsten Kultur- und Handelsstaaten begünstigt in hohem
Maß den Handel und Verkehr Deutschlands.
Dank seiner zentralen Lage in Europa vermittelt Deutschland hauptsächlich
den Warenaustausch zwischen dem industriellen W. und dem vorwiegend ackerbau-
treibenden O. des Erdteils wie den Verkehr zwischen dem germanischen N. und
dem romanischen S. Zwei westöstliche und zwei nordsüdliche Weltverkehrslinien
durchschneiden das Reich in seiner ganzen Ausdehnung, nämlich die Linien: Paris—
Berlin—petersburg (Nordexpreß) und Paris—münchen—wien—konstantinopel
(Orientexpreß); dann die Linien Berlin—münchen—rom (Nord-Südexpreß) und
London—köln—gotthard—genua. Eine wachsende Bedeutung gewinnen diese
Linien durch ihre Anschlüsse im O. und So.
An das russische Bahnnetz schließen sich an:
1. die Transsibirische Bahn mit den Endpunkten Wladiwostok, Dalni
und Port-Arthur am Stillen Ozean,
2. die Linie Samara—orenberg—taschkent,
3. die Transkaspische Bahn mit dem Endpunkt Andischan am Fuß
des zentralasiatischen Hochlands.
Ferner erhält die Orientlinie in Konstantinopel ihre Fortsetzung in den Ana-
wüschen Bahnen und der Bagdadbahn, die den Zweck hat, die fruchtreichen Euphrat-
und Tigrisländer aufs neue der Kultur zu erschließen und eine neue Umlegung des
Wegs nach dem vielbegehrten Indien zu bewirken. Deutschland ist so das wichtigste
Durchgangsland des europäischen Binnenverkehrs.
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Extrahierte Personennamen: Gotthard Andischan
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Europa Deutschland Berlin—petersburg Nordexpreß Wladiwostok Stillen_Ozean Konstantinopel Indien Deutschland
78 Die Verkehrswege der Gegenwart.
In bezug auf die Ausdehnung des Eisenbahnnetzes steht das Deutsche
Reich mit 60624 km (1910) unter allen Staaten Europas an erster Stelle
(Frankreich 48 782 Km, Großbritannien 37 465 km, Rußland nnt seinen asiatischen
Besitzungen 75 800 km); hinsichtlich der Dichte des Netzes gehen ihm in Europa
nur Belgien, das in dieser Hinsicht den ersten Platz behauptet, und Großbritan-
nien voran.
3. Asien.
Asiens geographische Verhältnisse erweisen sich der Entwicklung des Eisen-
bahnwesens mehrfach ungünstig. Der Kontinent ist seiner Bodengestalt nach über-
wiegend Hochland, das auf weiten Strecken Wüsten- und Steppencharakter an sich
trägt. In Vorderasien fehlt es an Kohlen, und der Norden des Erdteils starrt ein
gut Teil des Jahres von Frost und Eis. Die wichtigste Ursache der langsamen
Entwicklung der Bahnen bildet jedoch der tiefe Kulturgrad vieler asiatischer Völker.
Neuestens fängt es nun freilich an, sich in allen Teilen des Kontinents zu regen.
Des ausgebreitetsten Bahnnetzes in Asien erfreut sich Britisch-Jndien
(1910: 50677 km). Es ziehen Schienenstränge von Bombay nach Kalkutta und
von Bombay nach Madras. Der Golf von Bengalen ist mit den Toren von
Afghanistan durch die Linie Kalkutta—delhi—peschawar verbunden, und auch das
Jndustal hat seine Bahn. Von großer Bedeutung verspricht ferner zu werden die
sog. Sindbahn, welche vom Indus abzweigt und nach Belutschistan sührt, da in
ihrer Fortsetzung zweifelsohne der Anschluß des indischen Bahnnetzes an das vom
Kaspischen Meer her vorrückende russische erfolgt.
Eine außerordentlich rege 'Tätigkeit im Bahnbau hat in neuester Zeit Ruß-
land entfaltet. Seine größte Leistung in dieser Beziehung ist die Sibirische
Überlandbahn, welche Rußland mit dem Stillen Ozean verbindet; sie führt von
Slatoust und Tfcheljabinsk einerseits bis Wladiwostok, anderseits bis Dalni unweit
Port Arthur am Gelben Meer (Mandschurische Bahn, in Eharbin abzweigend).
Ihre Länge beträgt reichlich 7000 km, während selbst die längste der amerikanischen
Pazifikbahnen nur rund 6000 km erreicht.^) Die sonstigen Bahnen des russischen
Asiens sind die Jsthmusbahn durch Kaukasien (Batnm—tiflis—baku), welche
die Schiffahrtslinien des Schwarzen Meers mit denen des Kaspischen Meers ver-
bindet, die Transkaspische Bahn, die von Kiasnowodsk über Merw, Sa-
markand und Kokan bis Andischan führt, und die Linie Orenburg—taschkent.
Große Fortschritte hat das Eisenbahnwesen in Japan gemacht. Das Schienen-
netz ist dort schon so weit ausgebaut, daß eine Eisenbahnreise von Schimonoseki
über Tokio nach Aomori im N. möglich ist.
i) Bei Benutzung des schnellsten Zuges auf der sibirischen Bahn ist eine Reise um
die Erde von Berlin aus bei passenden Anschlüssen in rund 40 Tagen auszuführen.
Berlin—southampton......1 Tag
Southampton — New Hork .... 51/, Tage
New Dort—vancouver.....5 „
Vancouver— Yokohama .....13v2 „
Yokohama— Wladiwostok.....2 „
Wladiwostok— Berlin .... . . 13 ,,
40 Tage.
Tie kürzeste Dauer einer Reise um die Erde ist sogar schon auf 33 Tage berechnet worden.
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Extrahierte Personennamen: Arthur Schimonoseki
Extrahierte Ortsnamen: Europas Frankreich Großbritannien Europa Belgien Asien Asien Bombay Kalkutta Bombay Madras Bengalen Afghanistan Belutschistan Wladiwostok Eharbin Japan Tokio Berlin Southampton Yokohama Wladiwostok Berlin
— 218 —
viele meiner Kameraden, und es herrschte nach geendigtem Gesänge die tiefste und feierlichste Stille. So betraten wir den französischen Grund und Boden.
Vor Oppenheim mußten wir noch eine Weile warten, bis der Hauptmann wieder zurückkam, welcher Nachricht einzog, ob wir daselbst Parade machen sollten und wo wir bleiben würden. Wir marschierten dann durch nach Komtersheim, wo wir um 3 Uhr ankamen...........
Fest der Königsverkündigung in Nancy: Am 4. April trafen wir nachmittags um 3 Uhr in Nancy ein. Zwei Tage später brachten Kuriere dem Grafen v. Artois, dem Bruder des Königs Louis Xviii., die Nachricht: „Napoleon ist geschlagen, Paris ist übergeben." Daraufhin wurde abends 5 Uhr bei der Mairie (Rathaus) die weiße, mit Lilien gestickte Fahne aufgesteckt, und alle Beamten und Königsgesinnten steckten eine weiße Kokarde auf den Hut, gingen zum Prinzen und wünschten ihm Glück. — Unterdessen sammelte sich das Volk aus dem Markte; es war ein Lausen und Drängen aus den Straßen, und es herrschte eine allgemeine Gärung, die endlich in ein lautes „Vive le roil Vivent les Bourbons“ ausbrach.
Später wurden dann alle Häuser erleuchtet, und wir zogen von Straße zu Straße. Am andern Morgen marschierten wir Jäger nach dem Königsplatz, wo schon anderes Militär sich ausgestellt hatte, und bildeten daselbst ein Karree (Viereck). Auf der Pepirtiere (Park), welche vermittelst einiger Seitengänge an den obigen Platz stößt, waren 2 Batterien aufgefahren. Diese unterhielten eine halbe Stunde lang ein lebhaftes Schlachtfeuer. Unterdessen kam der Prinz mit feinem Gefolge und den höchsten Behörden der Stadt, alle in altfranzösischer Uniform, aus der Kirche und traten in unser Karree ein. Alles Militär, an dem der Prinz vorbeiging, rief ihm ein frohes Hoch zu. Das Volk drängte sich bis in unsere Glieder und rief, als er da vorüberging: „Vive le roi! Vivent les Bourbons!“ Mir schrie ein altes Fifcherweib die Ohren so voll, daß ich hätte mögen taub werden. Wir standen mit dem Rücken nach dem königlichen Schloß, auf dessen Balkon die Prinzessin mit ihren Hofdamen stand und den Prinzen mit weißen Tüchern grüßte, welches er ebenso erwiderte. Der Prinz ließ nun sämtliches Militär vorbeiziehen, und die Feier war beendet.
Es war dieses Fest wirklich sehr feierlich, und mir war es sogar rührend. Das volle Geläute aller Glocken, und deren hat Nancy nicht wenige, der Kanonendonner aus 16 Feldstücken, das Frohlocken des Volkes, das in feiner Freude jetzt den Bruder des Prinzen als König ausrief und der königlichen Familie ein „Vivent les Bourbons!“ zujauchzte, wahrlich, ein schöner Augenblick. Gleich nach beendigter Parade mußten wir 30 Mann Wache geben; diese dienten zur Bedeckung der hohen Behörde, welche in der
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Extrahierte Personennamen: Louis_Xviii Nancy
Extrahierte Ortsnamen: Oppenheim Komtersheim Nancy Nancy Paris
— 67 —
grafen Wilhelm von Meißen, wurde noch eine größere Zahl hergestellt. Im Kampfe gegen die Hufsiten standen 111 Büchsen zur Verfügung. Die kleineren verschossen Bleikugeln, die größeren aber anfangs noch Steinkugeln von bedeutendem Umfang und Gewicht. Gleichzeitig fanden auch die Handfeuerwaffen Eingang. Sie waren aber zu plump und schwer und konnten darum nur langsam gegen die Armbrust aufkommen.
Bürgerwehr und Söldner: Zur Verteidigung der Stadt
waren alle waffenfähigen Bürger verpflichtet, während zum Dienste im Felde nur Freiwillige aus der Bürgerschast ausgeboten wurden. Außerdem warb die Stadt je nach Bedürsnis noch eine größere oder geringere Zahl Söldner an. Es waren schwer gerüstete, mit Lanze und Schwert kämpfende Reiter, meist von einem Knecht begleitet. Dazu kamen berittene Armbrustschützen, die das Gefecht einleiteten. Gegen das Ende des 15. Jahrhunderts wurden auch Fußknechte aufgenommen, die geschickt im Gebrauch der Waffen waren. Um aber den vielen Verdrießlichkeiten, die bei der Ablöhnung entstanden, aus dem Wege zu gehen, schloß der Rat auch Verträge mit Fürsten und Herren ab. Diese verpflichteten sich, der Stadt gegen eine bestimmte Summe im Kriegsfälle mit einer festgesetzten Zahl von Gleven, worunter ein Ritter mit einem oder zwei Knechten verstanden wurde, zu Hilfe zu kommen. Für den täglichen Dienst bedurfte die Stadt stets einer Abteilung Söldner, die Einspännige hießen und etwa die Geschäfte unserer Gensdarmen zu verrichten halten.
Verteidigungsplan: Bezüglich der Verteidigung der Stadt
durch die Bürger war genau bestimmt, wohin sich jeder beim ersten Anschlag der Sturmglocken aus dem Allerheiligen-, Nikolai-, Wigberti- und Kaufmännerturm zu begeben hatte. Es war kein Unterschied zwischen Feuer- und Kriegslärm, da die meisten Angriffe durch einen Brand eingeleitet wurden. Sobald die Sturmzeichen ertönten, rüstete sich ein jeder so, wie es die Feuerordnung vorschrieb. Die Handwerker ergriffen ihre Ledereimer, Leitern, Haken und Schöpsstützeu und eilten zum Teil nach dem Brandplatze, wenn wirklich ein Feuer ausgebrochen war, zum andern Teil nach dem Fischmarkt, wo auch die Einspännigen sich einstellten. Der Rat aber verfügte sich, es mochte Tag oder Nacht sein, auss Rathaus, um von dort seine Befehle zu erlassen. Die Armbrust- und Büchsenschützen gingen ohne weiteres nach den Toren und aus die Türme und nahmen hier die ihnen angewiesenen Posten ein. Die übrigen bewaffneten Bürger sammelten sich auf dem Andreas-, Viti- und Kaufmännerkirchhof und vor den Graden, d. h. in ihren Vierteln1). Nach der Musterung durch ihre Hauptleute aus dem Rat erwarteten sie weitere Befehle. War ein Angriff zu befürchten, dann rückten diese Abteilungen auf Grund der
*) St. Andrea — St. Viti — St. Johannis — St. Mariä.
5'
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Andrea_— Johannis_—
5. Die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Gegenwart. 125
der Welt; heute sind die Bankverbindungen mit Berlin ebenso vorteilhaft wie die mit London. Das englische Volk wird ausgereizt durch die Zeitungen; aber es sehlt auch nicht an Stimmen, die zur Besonnenheit mahnen. Die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen unserm Kaiser und dem Könige von England, die gegenseitigen Besuche deutscher Bürgermeister und deutscher Geistlichen in London und umgekehrt, vor allem aber die strenge Rechtschaffenheit der deutschen Staatsleitung werden, so hoffen wir, uns vor kriegerischen Verwicklungen bewahren.
Bezüglich der kleinern Staaten ist zu erwähnen, daß die Personalunion zwischen Norwegen und Schweden seit 1905 durch Beschluß des norwegischen Storthing (Abgeordnetenhaus) aufgelöst ist. Die Norweger wählten einen dänischen Prinzen zum König, der den Namen Haakon Vii. annahm.
Auch die Personalunion zwischen Holland und Luxemburg ist seit dem Regierungsantritt der jetzigen Königin Wilhelmina von Holland (1890) aufgelöst, da in Luxemburg weibliche Thronfolge nicht zulässig ist. Das Großherzogtum Luxemburg ging über an Herzog Adolf von Nassau, der 1866 sein Herzogtum an Preußen verlor. Er war der nächste männliche Anverwandte der jetzigen Königin von Holland.
5. Die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse und das Geistesleben der Gegenwart.
Die Worte, die der Kaiser bei seinem Regierungsantritt an das Volk und dessen Vertreter gerichtet hat, hat er in vollem Umfange wahr gemacht. Den Frieden mit dem Auslande hat er aufrecht gehalten, aber eingedenk der bewährten Worte altrömischer Staatsweisheit:. „Wenn du Frieden haben willst, sei bereit zum Kriege" — arbeitet er unausgesetzt an der Vervollkommnung des Heerwesens und der Flotte. Die Friedensstärke des Heeres beträgt */2 Million, die Kriegsstärke 5 Million Truppen, die Bemannung der Kriegsflotte 45000 Mann. (Fig. 30 u. 31.) Nur einmal war er gezwungen, zum Schwerte zu greifen und zu kriegerischen Zwecken von der Flotte Gebrauch zu machen, als die fremdenfeindliche Partei der Boxer in China im Sommer 1900 einen Aufstand gegen die Fremden erregte. (Vgl. S. 123.)
Den Handel hat er gefördert durch den Abschluß von Handelsverträgen mit andern Staaten und die Einrichtung von Dampferverbindungen nach außereuropäischen Ländern, besonders nach Ostasien, das für den Absatz unsrer Erzeugnisse eine steigende Bedeutung erlangt hat. Unsre Handelsflotte steht an zweiter Stelle, doch ist die englische noch dreimal stärker, die 47 Prozent, beinahe die Hälfte der Welthandelsflotte, ausmacht; an dritter Stelle stehen die Vereinigten Staaten. Die Vervollkommnung des Schiffbaues ist in den Fig. 27—31 dargestellt. In Afrika sind seine Bevollmächtigten bewaffnet gegen den Sklavenhandel
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Extrahierte Personennamen: Adolf Adolf
Extrahierte Ortsnamen: Berlin London England London Norwegen Schweden Holland Luxemburg Holland Luxemburg Luxemburg Nassau Holland China Ostasien Afrika
32
Tt. Frankreich als Kaiserreich.
die Kämmerer. Bürgermeister werden aus 12 Jahre gewählt und können wiedergewählt werden, Kämmerer sogar auf Lebenszeit. Die Kämmerer sind Verwalter der Stadtkasse.
15. Große Städte werden in Bezirke eingeteilt, an deren Spitze ein Bezirksvorsteher steht. Der Magistrat überträgt dem Bezirksvorsteher einen Teil seiner Arbeiten für den Bezirk, z.b. die Aufsicht über die Wegebauten. Verteilung der Unterstützungen an die Armen des Bezirks.*)
In den meisten deutschen Staaten wurde die preußische Städteordnung nachgeahmt.
Auch die Verwaltung des Staates wurde ganz umgestaltet und die größte Sparsamkeit eingeführt. Was die Königliche Familie an Gold und Silber besaß, gab sie hin, damit Geld daraus geprägt würde, um die große Schuldenlast zu tilgen.
Stein hatte in einem Privatbriefe geschrieben, daß die Bewohner der abgetrennten Provinzen, namentlich die Westfalen, in der Liebe und Treue zu dem preußischen Königshause erhalten werden müßten, damit sie beim Ausbruche eines Krieges sich auf preußische Seite stellten, wohin sie gehörten. Dieser Brief wurde von den Franzosen aufgefangen, und Napoleon verlangte nun die Verbannung Steins. An feine Stelle trat Hardenberg, der im Geiste feines Vorgängers die Verwaltung weiterführte.
Scharnhorst. Die Umgestaltung des Heerwesens unternahm Scharnhorst. Er war, wie Hardenberg, ein geborener Hannoveraner, der in preußischen Dienst getreten war. Scharnhorst war ein Mann von seltnen Eigenschaften. Was er als richtig anerkannt hatte, führte er durch. Sein Wesen war milde, aber entschlossen, genügsam und uneigennützig. In seinem Auftreten wie in seinem Wirken und Schaffen hat er große Ähnlichkeit mit dem Feldmarschall Moltke.
Scharnhorst stellte den Grundsatz auf, daß alle dienstfähigen Söhne Preußens zur Verteidigung des Vaterlandes verpflichtet feien. Kein Wehrpflichtiger konnte sich mehr, wie früher, durch Zahlung einer Geldsumme an den Staat vom Militärdienst loskaufen. So kam die sogenannte allgemeine Wehrpflicht zur Geltung, und der Soldatendienst wurde eine Ehrensache für jeden Bürger.
Im Frieden zu Tilsit war Preußen die Verpflichtung aufgenötigt worden, nicht mehr als 42 000 Soldaten unter den Waffen zu halten. Um trotzdem eine größere Heeresmacht kriegsfähig zu machen, wurden die Soldaten so rasch wie möglich für den Krieg eingeübt, dann sofort entlassen und andre an ihrer Stelle ausgehoben und in gleicher Weise geschult. Ohne daß das stehende Heer die Zahl von 42 000 Mann überschritt, waren auf diese Weise bei Beginn der Befreiungskriege über 250 000 Mann für den Kriegsdienst vorbereitet.
*) In den rheinischen Städten gibt es keinen Magistrat; dessen Rechte übt der Bürgermeister.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Hardenberg Hardenberg Feldmarschall_Moltke
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Westfalen Steins
80
V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I.
Familienfeste. Im Jahre 1854 feierte er feine Silberne Hochzeit. Bei dieser Gelegenheit trat er in Berlin an die Spitze eines Vereins, der sich zur Ausgabe stellte, für die Arbeiter billige und gesunde Wohnungen in Berlin und den Vororten zu bauen. Seine einzige Tochter Luise vermählte sich 1856 mit dem Großherzog von Baden, und 1858 fand die Vermählung feines einzigen Sohnes, des nachmaligen Kaisers Friedrich Iii., mit der Prinzessin Viktoria von England statt.
Antritt der Regierung. Die Erkrankung feines Bruders berief ihn im Jahre 1857 zur stellvertretenden Regierung. Am 2. Januar 1861 wurde er König. Zu Königsberg fand die feierliche Krönung statt. Mit ungebeugtem Mute nahm er die Bürde des königlichen Amtes auf feine Schultern und führte fein Volk durch glorreiche Siege zu den Segnungen des Friedens.
^Umgestaltung des Heerwesens.
Seine erste Sorge wandte er dem Heerwesen zu. Schon als Prinzregent hat er mit dessen Umgestaltung begonnen und den tüchtigen General von Roon zum Kriegsminister ernannt. Erstens handelte es sich um Verstärkung des Heeres, dann um innere Umgestaltung. Zu dieser entwarf der Monarch den Plan selbst, Roon führte ihn aus. Bezüglich der Verstärkung wurde die dreijährige statt der zweijährigen Dienstzeit durchgeführt, statt 40000 wurden in jedem Jahre 63000 Soldaten in das Heer eingestellt. Die Bevölkerung war feit 1815 um mehr als ein Drittel gewachsen. Der Vorteil war klar zu erkennen. Je mehr aktive Soldaten im Heere dienen, desto weniger ältere Leute brauchen im Kriegsfall einberufen zu werden. Aber es gab viele Leute im Lande, die meinten, ein Heer im Frieden fei ebenso überflüssig wie ein Ofen im Sommer. Vom Abgeordnetenhaus erlangte die Regierung in den Jahren 1859 und 1860 die erforderlichen Geldmittel zur Heeresvergrößerung je auf ein Jahr. Als der König die Neuordnung als oberster Kriegsherr für dauernd erklärte, stieß er auf den Widerstand des Abgeordnetenhauses. .In dieser Königlichen Verordnung erblickte es eine Schmälerung des jährlichen Steuerbewilligungsrechtes und lehnte die Weiterbewilligung der erforderlichen Gelder ab. Von der Überzeugung „durchdrungen, daß ein einziger unglücklicher Krieg mehr zerstören würde, als die Kosten der Heeresverwaltungbetragen, bestand der König auf feinem Willen und berief Bismarck 1862 zum Ministerpräsidenten. Dieser erklärte als verantwortlicher Minister dem Abgeordnetenhause, daß er auch ohne die verfassungsmäßige Bewilligung des Staatshaushalts die Verwaltung leiten und die notwendigen Steuern erheben werde in der Zuversicht, daß der Landtag nachträglich feine Zustimmung geben würde. Der Konflikt zwischen Regierung und Volksvertretung dauerte bis zum Schluß des Krieges von
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Extrahierte Personennamen: Wilhelms_I. Friedrich_Iii Friedrich Viktoria_von_England
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Berlin Baden Königsberg
116
Vi. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms Ii.
Während dieser Zeit wurde er auch in den Kriegswissenschaften unterrichtet. In der Zeit der Bonner Studienjahre ruhten die militärischen Verpflichtungen. In den Herbstferien nahm er an den großen Manövern teil.
Nach Beendigung der Uuiversitätsstudieu übernahm Prinz Wilhelm als Hauptmann die Führung einer Kompagnie. Sie wurde die strammste des ganzen Regiments. Für den strengen Dienst entschädigte der Prinz seine Soldaten durch besonderes Wohlwollen. Am Weihnachtsfeste beschenkte er jeden Soldaten seiner Kompagnie; wenn einer von ihnen erkrankte, besuchte er ihn im Lazarette, bei allen passenden Gelegenheiten erkundigte er sich nach den Familienverhältnissen seiner Soldaten und nahm an ihrer Freude wie an ihrem Leide lebhaften Anteil. Deshalb hingen die Soldaten seiner Kompagnie mit großer Liebe
an ihm.
Im Jahre 1881 wurde Prinz Wilhelm zum Major befördert; vier Jahre später wurde er Oberst und Kommandeur des Gardehusarenregiments. An seinem 29. Geburtstage, am 27. Januar 1888, ernannte Kaiser Wilhelm I. seinen Enkel zum Generalmajor. In diesem militärischen Range hat Prinz Wilhelm den Thron seiner Väter bestiegen. Als Kaiser und König ist er der oberste Heerführer des ganzen preußischen und deutschen Heeres. In jeder dienstlichen Stellung, als Leutnant, Hauptmann, Major, Oberst und General, hat Prinz Wilhelm seinen Soldaten das Beispiel unermüdlicher Tätigkeit und eifrigster Pflichterfüllung gegeben.
Vorbildung für die Regierungsgeschäfte. Der Kaiser hat sich nicht nur wissenschaftlich und militärisch für seinen hohen königlichen
und kaiserlichen Beruf vorbereitet, sondern er hat sich auch mit den ver-
schiedenen Zweigen der Staatsverwaltung bekannt gemacht.
Nach der Studienzeit wurde er durch den Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg in die Verwaltung einer Provinz eingeführt. Später ließ er sich mit dem Geschäftsgänge der einzelnen Ministerien und des Reichskanzleramtes bekannt machen. In allen diesen Verwaltungszweigen arbeitete er mit regem Eifer.
So war Prinz Wilhelm allseitig für sein königliches Amt vorbereitet, als der Tod seines Vaters ihn auf den Thron rief.
2. Erste Regierungshandlungen.
Am ersten Tage seiner Regierung machte Wilhelm Ii. dem Landheere und der Marine Mitteilung von dem Hinscheiden des hochseligen Kaisers Friedrich und von seiner eignen Thronbesteigung. Nachdem Kaiser Friedrich zur letzten Ruhe bestattet war, richtete er folgenden Erlaß an das preußische Volk:
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelms Wilhelms Wilhelm Wilhelm Wilhelm_I. Wilhelm Wilhelm Wilhelm Wilhelm Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
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C. Länderkunde.
2. Asien.
44 Mill, qkiri, 955 Mill. E., 21,c (£. auf 1 <iktu.
A. Allgemeines.
§ 331. Lage und Gliederung. — Aufgabe. 1. Wie verläuft durch
Asien der Äquator, der Nördliche Wendekreis, der Nördliche Polarkreis?
2. Gib das Größenverhältnis des in der kalten Zone liegenden Teiles zu
den drei südlichen Halbinseln an! 3. Welcher Längenkreis durchzieht den
Erdteil in der Mitte? 4. Wieviel beträgt der Zeitunterschied zwischen Smyrna
in Kleinasien und Tokio in Japan? 5. Wo liegt der nördlichste Punkt?
6. Bergleiche ihn mit dem nördlichsten Punkte des Amerikanischen, des
Europäischen Festlandes! 7. Wie verhält sich Asien hinsichtlich der Größe zu
den übrigen Erdteilen? 8. Wie liegt es zu den Zonen? 9. Welche Ozeane
berührt es? 10. Welche Meeresteile trennen es von Amerika, von Afrika?
Ii. Wo liegen die meisten Inseln? 12. Wo sind sie zu Reihen, wo zu
Gruppen geordnet? 13. Vergleiche hinsichtlich der Hauptrichtung die Gebirge
Asiens mit denen Europas und Amerikas! 14. Welche größere Halbinsel
sindet sich im Av, welche beiden sind im 0? 15. Vergleiche die drei südasiatischen
mit den drei südeuropäischen Halbinseln!
§ 332. Die natürlichen Landschaften. Zwei Drittel Asiens sind Hoch-
läuder und gewaltige Gebirge. Sie tragen die höchsten Berggipfel der Erde.
Der mächtige, gebirgige Kern des Erdteils trennt vier Hauptteile: West-,
Nord-, Ost- und Südasien und bildet selbst einen fünften: Jnnerasien.
Im Sw liegen alte Kulturländer, die wegen ihrer Beziehungen zu Europa
deu Namen „Vorderasien" erhalten haben. So ergeben sich sechs Einzel-
landschaften. r
Das dem Tiefland angehörende Drittel bildet nicht wie in Südamerika
ein zusammenhängendes Gebiet, sondern ist, abgesehen von kleinen Küsten-
Niederungen, auf fünf gesonderte Räume verteilt, die sämtlich am
Rande des Erdteils liegen und ihre besondere Entwicklung gehabt haben. Die
Völker Asiens sind nie zum Bewußtsein einer Zusammengehörigkeit gekommen.
Den größten Raum nehmen das Sibirische Tiefland und das Tief-
land von Turän ein. Im Sw liegt die schmale Mesopotamische
Tiefebene, zwischen Himalaja und Dekhan Hindostän und im 0 das
Chinesische Tiefland und die Ebene der Mandschurei.
Aufgaben. 1. Wo liegt die schmale Einschnürung zwischen Vorder- und
Hinterasien? 2. Welche Flüsse kommen einander hier verhältnismäßig nahe?
§ 333. Die Flüsse Asiens entspringen — abgesehen vom Euphrat und
Tigris — dem quellenreichen Anßenrande Zentralasiens.
Aufgaben. 1. Zähle die großen Ströme auf und ordne sie nach den
Meeren! 2. Wie sührten Ausdehnung und Bodengestalt des Erdteils zur
Bildung der Zwillingsströme? 3. Welche sind auf der Karte leicht zu finden?
4. Warum sind Asien die sogenannten Binnenflüsse eigen? 5. Suche einige
auf! 6. Welcher Binnenfluß Asiens wird im Schulunterricht am meisten er-
wähnt? 7. Nenne die größten Seen Asiens!
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Smyrna Kleinasien Tokio Japan Amerika Afrika Asiens Europas Amerikas Asiens Europa Südamerika Asiens Dekhan_Hindostän Hinterasien Asiens Zentralasiens Asiens Asiens